- Mehr Mehrweg statt Einweg.
- Es werden mehr Wertstoffe wie Glas, Papier und Plastik heute getrennt gesammelt.
- Es landen noch immer viele Wertstoffe und Bioabfälle in der Restmülltonne.
- In städtischen Regionen enthalten die Tonnen insgesamt mehr Restmüll und auch mehr Wertstoffe als in ländlichen Gebieten und Vororten.
Es sind gute Nachrichten. Das Umweltbundesamt veröffentlichte kürzlich eine neue Studie zu unserem Abfallverhalten. In Deutschland ist nur noch halb so viel Restmüll angefallen wie vor 35 Jahren. “Es gibt aber noch viel zu tun”, so der Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth. Es landen noch immer zu viel Wertstoffe und Biomasse im Restmüll.
Mehr Mehrweg statt Einweg
Die Konsumenten setzen mehr auf Mehrweg anstatt auf Einweg. Auch die schärferen Richtlinien zu Verpackungen tragen zur Reduktion bei. Das ist eine gute Entwicklung. Allerdings ist Bioabfall für die Restmülltonne viel zu kostbar, denn er lässt sich vollständig recyceln und liefert den Grundstoff für Kompost und Biogas, sagt Umweltbundesamt-Präsident Dirk Messner.
Im 2018 fielen in Deutschland insgesamt 128 Kilogramm Restmüll pro Einwohner und Jahr an. Das ist eine Reduktion von rund 46 Prozent im Vergleich zu 1985 (239 Kilogramm Restmüll pro Einwohner und Jahr), wie das Umweltbundesamt in der Pressemitteilung schreibt. Positiv ists, dass Altpapier, Altglas, Metalle und Kunststoffen deutlich seltener in der Restmülltonne landen. Dies ists ein Rückgang von bis zu 80 Prozent.
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Ein Drittel aller Bioabfälle werden noch immer über den Hausmüll entsorgt. Mit rund 39 Prozent besteht der größte Teil des Restmülltonneninhalts aus Bioabfällen. Dazu gehören Küchen- und Nahrungsabfälle, Gartenabfälle, sonstige organische Abfälle wie Kleintierstreu aus Stroh/Heu sowie gefüllte oder teilentleerte Lebensmittelverpackungen. Die wichtigsten Bioabfälle in Hinblick auf eine Verwertung sind die Nahrungs-, Küchen- und Gartenabfälle mit einer jährlichen Menge von rund drei Millionen Tonnen.
In Städten mehr Wertstoffe im Restmüll
Die Studie ergab auch, dass die Abfalltonnen in städtischen Regionen mehr Restmüll pro Kopf entsorgen als in ländlichen Gebieten. Dies wird damit begründet, dass die Tonnen mehr Wertstoffe und Biomasse enthalten. In manchen Regionen existieren noch keine Biotonne.
Leider wird ein Drittel des Bioabfalls noch über den Hausmüll. Dazu gehören Küchen- und Nahrungsabfälle, Gartenabfälle, sonstige organische Abfälle wie Kleintierstreu aus Stroh/Heu sowie gefüllte oder teilentleerte Lebensmittelverpackungen. Die wichtigsten Bioabfälle (Nahrungs-, Küchen- und Gartenabfälle) machen jährlich ca. 3 Millionen Tonnen aus. Die Menge an Haushaltsabfällen pro Kopf (inkl. Wertstoffe und Sperrmüll) sank um 1,5% von 462 (2017) auf 455 Kilogramm (2018).
Unerwünschte Nebeneffekten durch Gebührenanreize
Überhöhter Gebührenanreiz führt erfahrungsgemäß zu unerwünschten Nebeneffekten. Zum Beispiel kann sich der Restabfall in die für den Verbraucher kostenlosen Wertstoffsammelsystem verlagern oder die öffentlicher Papierkörbe werden zur privaten Abfallentsorgung genutzt. Es kann auch zu wilden Abfallablagerungen kommen. Dies muss weiter untersucht werden, da dies sehr komplex ist.
Quellen: Studie des Umweltbundesamtes Juni 2020
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Umweltbundesamt (Grafik)